Ersatz Rechen und Sandfang

Da die elektromechanischen und baulichen Anlagenteile der ARA Zwingen noch weitgehend aus dem Jahr der Inbetriebnahme stammen und somit eine Anlagealter von etwa 40 Jahren aufweisen, sind im Sinne des Werterhalts sowie der Sicherstellung eines ordentlichen Betriebs umfangreiche Sanierungs- und Ersatzmassnahmen unumgänglich. Darüber hinaus verfügen die runden Sandfänge nicht über eine ausreichende Abscheideleistung, so dass hohe Sandfrachten in die nachfolgenden Anlageteile gelangen und zu einem signifikanten Verschleiss an diversen Pumpen, Maschinen und sonstigen Aggregaten führen.

 

Im Rahmen des laufenden Sanierungsprojekts wird nebst dem vollumfänglichen Ersatz der elektromaschinellen Anlagenteile der mechanische Stufe ebenfalls ein neuer zweistrassiger Sand- und Fettfang installiert. Ebenfalls erfolgt im Rahmen des Projekts die Sanierung diverser Beläge und Plätze, des Trink- und Brauchwassernetzes sowie des Sandfanggebäudes.

 

Die Arbeiten, für die von den Delegierten ein Gesamtkredit in Höhe von CHF 9.0 Mio. (exkl. MwSt.) gesprochen wurde, wurden im November 2021 aufgenommen. Der Abschluss der Arbeiten ist für den Herbst 2023 vorgesehen. 

 

Corona im Abwasser - keine Gefahr, aber als Frühwarnsystem geeignet

Gemäss Medienmitteilung hat ein Forscherteam der ETH Lausanne und der EAWAG Dübendorf im Abwasser das Erbgut von Corona-Viren gefunden. Bei Einhaltung der üblichen Hygienevorschriften ist gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) nicht von einer zusätzlichen Gefährdung infolge einer Übertragung aus dem Abwasser auszugehen. Hingegen planen die Forscher, das Auftreten von Corona-Viren im Abwasser als Frühwarnsystem bezüglich einer zweiten Welle von Ansteckungen zu überwachen. Dadurch sollte es möglich sein, einen Anstieg der Fallzahlen eine Woche früher als bei der Durchführung klinischer Tests bei infizierten Menschen festzustellen.

 

Forscher des niederländischen Instituts KWR gehen aufgrund einer Studie davon aus, dass die Konzentration an Corona-Viren im Rohabwasser zwar messbar, aber niedrig ist. Im gereinigten Abwasser fanden sie keine Hinweise mehr auf das Corona-Virus. Die Forscher der EAWAG vertreten die Meinung, dass das Corona-Virus im Abwasser weniger lang überlebensfähig ist als andere Viren. Gemäss Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es bis heute keine Hinweise, wonach das Corona-Virus über Trinkwasser weitergegeben wird.

 

Gemäss BAFU ist eine Ansteckung mit dem Corona-Virus über den Kontakt mit Abwasser sehr unwahrscheinlich, wie es Mitte April hiess. Unwahrscheinlich scheint laut BAFU eine Ansteckung auch durch Hautkontakt mit Fluss- und Seewasser, da Corona-Viren im Wasser nur kurze Zeit überleben und in den Kläranlagen effektiv abgetötet werden.


Zwingen, 04.05.20